Freitag, 4. Juni 2010

81 Gefangene im Iran frei gelassen






Wie hier vor dem berüchtigten Evin-Gefängnis treffen sich  Angehörige und Freunde von Gefangenen vor den Haftanstalten und  demonstrieren für die Freilassung ihrer Angehörigen, die meist ohne  jegliche Beweise und Anklage verurteilt werden.Wie das APA meldet, hat das Klerikale Regime 81 Personen, die beim Aufstand nach der gefälschten Präsidentenwahl im vergangenen Jahr verhaftet und verurteilt wurden, frei gelassen. Dies ist ein weiterer Rückzug der Regierung gegenüber den Demonstranten, die sich täglich vor den Gefängnissen versammeln und für die Freilassung ihrer Angehörigen und Freunde kämpfen.
Im Iran sind am Mittwoch 81 Oppositionsanhänger begnadigt worden, die wegen Beteiligung an den Protesten nach der Präsidentenwahl im vergangenen Jahr zu Haftstrafen verurteilt waren.

Die Entscheidung des obersten geistlichen Führers Ali Khamenei wenige Tage vor dem Jahrestag der Wahl am 12. Juni ist ein Rückzug gegenüber den Demonstranten; weder öffentliche Hinrichtungen, Morddrohungen noch die "gut gemeinte" Freilassung von Gefangenen kann die Menschen daran hindern für ihre Rechte weiter zu protestieren und gegen die absolute Herrschaft des Klerus vorzugehen. Mit dem Vorwand zum Anlass des Jahrestages der Geburt der ehrwürdigen Fatemeh Zahra, der Tochter des Propheten (s.a.a.s.), die Gefangenen frei gelassen zu haben, versucht das Regime den Eindruck eines gnädigen Herrschers zu verbreiten. In diesem Zusammenhang werden Gefangene als "Moharebeh" verurteilt, und sollen so durch diese Brandmarkung weniger Sympathie in der Bevölkerung erhalten, was aber bis jetzt das Gegenteil bewirkt hat.

Die Opposition hat zu Massenprotesten aufgerufen, und die Behörden haben bereits angekündigt, gegen nicht genehmigte Kundgebungen vorzugehen. Die Opposition hat angekündigt vom 10. bis 20. Juni rechtzeitig zum Jahrestag des Aufstandes, bis zum symbolträchtigen Tag am 20.Juni eine neue Protestwelle anzukurbeln.

Nach der umstrittenen Wiederwahl von Mahmoud Ahmadinejad wurden mehr als 100 Menschen in einem Massenprozess vor Gericht gestellt, und etwa 80 von ihnen wurden nach gezwungenen Geständnissen zu Todes- oder bis zu 15-jährigen Haftstrafen verurteilt. Zwei von ihnen wurden zur Abschreckung hingerichtet.

Bei der gewaltsamen Niederschlagung der Protesten kamen mehr als 80 Menschen ums Leben. Auch richtete die Regierung im vergangenem Jahr mindestens 388 Personen hin.

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