Mittwoch, 22. Juni 2011

Naher Osten: Iranische Oppositionsgruppe verlangt Hilfe




Naher Osten: Iranische Oppositionsgruppe verlangt Hilfe

Der politische Flügel der Volksmojahedin fordert während einer Versammlung, die von prominenten amerikanischen Politikern besucht wurde, den Schutz einer Basis im Irak
Fernsehsender Aljazeereh - Die Leiterin einer iranischen Oppositionsgruppe hat die Vereinten Nationen aufgefordert, das in Ashraf, Irak, gelegene Lager ihrer entwaffneten Kämpfer zu schützen, nachdem nicht weniger als 35 Personen während eines Überfalls im April von der irakischen Armee getötet worden waren.

Während einer Versammlung, die am Samstag in der französischen Stadt Villepinte stattfand und an der Tausende teilnahmen, sagte Maryam Rajavi, die Leiterin des politischen Flügels der „Volksmojahedin (MEK)“, die Vereinten Nationen sollten zum Schutz der dort lebenden 3.400 Menschen Beobachter in das Lager entsenden.

Die irakische Regierung hat die Gruppe wiederholt aufgefordert, das Lager zu schließen und in ein anderes Land umzusiedeln. ...

Sie gilt seit 1997 in den Vereinigten Staaten als „terroristische Gruppe“, doch mehrere prominente amerikanische Politiker forderten während der Versammlung ihre Regierung auf, die zu Grunde liegende Entscheidung aufzuheben.

Unter diesen amerikanischen Politikern waren Tom Ridge, Minister für die innere Sicherheit unter Präsident George W. Bush, Andrew Card, Stabschef des Weißen Hauses unter Präsident Bush sowie Rudy Giuliani, der frühere Bürgermeister von New York City.


Rudy Giuliani, früherer Bürgermeister von New York City, gehörte zu den amerikanischen Politikern, die während der Versammlung die MEK unterstützten

„Die terroristische Organisation, um die sich die Vereinigten Staaten kümmern sollten, ist der Iran, nicht die MEK … Wenn ich an den Iran denke, so denke ich an Hamas, Hizbollah und den palästinensischen Islamischen Jihad. Und ich denke an sein Streben nach Atomwaffen,“ sagte Ridge.

„Der Grund dessen, dass die MEK ihnen so ein Dorn im Auge sind, liegt einfach darin, dass sie einen anderen Iran zu führen bestrebt sind, einen friedlichen, toleranten, nicht-nuklearen Iran; darum bin ich hier und bringe ihnen, mit vielen anderen Menschen, meine entschiedene Unterstützung. Seit ein paar Reihen sind viele Amerikaner, Republikaner und Demokraten, Liberale und Konservative, in den USA und anderswo dafür, dass die MEK von der Terrorliste gestrichen wird; wir unterstützen die Einwohner [des Lagers Ashraf], wir können uns sichere Orte für sie vorstellen, an denen sie leben und ihre Familien erhalten können, um hoffentlich irgendwann das tyrannische Regime in Teheran zu ersetzen.“

Während der Versammlung sagte Card, er hoffe, dass seine Regierung die MEK von der Terrorliste streichen und ihre Mitglieder schützen werde.

„Wir … wissen, dass die Vereinigten Staaten versprochen haben, die MEK-Mitglieder, die im Lager Ashraf zu leben, zu schützen,“ sagte er.

„Ich hoffe, dass die Vereinigten Staaten diese Verpflichtung einhalten, und ich hoffe, sie werden einsehen, dass die MEK Verbündete im ‚Krieg gegen den Terror’ und nicht etwa Terroristen sind; sie sollten von der amerikanischen Terrorliste gestrichen werden, und die Vereinigten Staaten sollten ihnen uneingeschränkte Unterstützung gewähren, denn sie sind das Vorbild für die Demokratie im Irak und für eine bessere Demokratie im Iran.“


‚Sehr zerbrechlich’

Frau Rajavi sagte, die internationale Gemeinschaft müsse deren Basis im Irak schützen, um die „Erhebung“ im Iran zu unterstützen.

„Ich glaube, das Mullah-Regime [im Iran] ist sehr, sehr zerbrechlich – wie früher. Wir setzen die Erhebung im Iran sehr optimistisch fort. Ich glaube auch, dass der Schutz der Bewohner Ashrafs für das iranische Volk notwendig ist, denn sie sind das Symbol der Ausdauer, der Hoffnung und der Standhaftigkeit. Wir müssen die Bewohner Ashrafs schützen, um die Erhebung im Iran fortzusetzen,“ sagte sie.

Die MEK wurde von der Europäischen Union im Jahre 2002 auf die Liste verbotener Organisationen gesetzt; das Verbot wurde im Jahre 2009 aufgehoben, nachdem eine Reihe von Gerichtsverfahren zu ihren Gunsten ausgegangen war.

Die Gruppe, in Opposition zu den iranischen Regierungen seit den 60er Jahren, erklärt, sie strebe eine demokratische, säkulare Regierung im Iran an.

Mitglieder der Gruppe waren im Jahre 1979 am Sturz des – von den USA unterstützten - Schahs Mohammed Reza Pahlavi beteiligt.

Nach der Revolution trennte sich jedoch die Gruppe von Ayatollah Ruhollah Khomeini; tausende ihrer Mitglieder wurden hingerichtet, inhaftiert bzw. ins Exil vertrieben. ...

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