Tuesday, 27 July 2010 | |
Der Besuch des Teheraner Bürgermeisters Mohammad Bagher Ghalibaf in Hannover hat zu heftigen Protesten seitens iranischer Oppositionskräfte geführt. Freie Presse - Hannover. Ghalibaf weilt anlässlich des zehnten Geburtstags des International Neuroscience Institute (INI) von Professor Madjid Samii in der Stadt. Beim Besuch im Rathaus vergangenen Mittwoch trug er sich ins Goldene Buch ein. Dies sei nun vom „Blut von 120.000 Opfern von Folter, Vergewaltigung, Steinigung und Hinrichtung befleckt“, erklärte der Nationale Widerstandsrat Iran (NWRI). Die Organisation bezeichnet Ghalibaf als „Kriegsverbrecher“, sein Empfang in Hannover sei ein Skandal. Laut NWRI hatte Ghalibaf unter anderem als Oberbefehlshaber der Staatlichen Sicherheitskräfte entscheidenden Anteil an der Unterdrückung von Bürgerprotesten und studentischen Bewegungen. Ghalibaf sei als Vertreter der Stadt Teheran empfangen worden, nicht als Repräsentant der Regierung, so Stadtsprecher Andreas Möser. Als Bürgermeister sei er gebeten worden, sich ins Goldene Buch einzutragen, nicht aber der iranische Botschafter. Das mit dem Auswärtigen Amt abgestimmte Vorgehen bedeute keinerlei Unterstützung des Regimes. kra |
Zehntausende Exil-Iraner aus aller Welt haben in Taverny bei Paris für einen "demokratischenWandel im Iran" demonstriert. Sie unterstützen in einer Erklärung "weitere internationale Sanktionen gegen das klerikale Regime".
Die Teilnehmer mahnten zudem politische Unterstützung des Westens für den Sturz des Regimes an. Die Erklärung werde von 3500 Parlamentariern aus Europa und Nordamerika unterstützt, erklärte der Nationale Widerstandsrat Iran (NWRI).
Der Widerstandsrat um die Volksmudschaheddin bezifferte die Zahl der Teilnehmer an der Kundgebung auf 100'000. Als Gastredner seien neben anderen der frühere spanische Ministerpräsident José Maria Aznar und der frühere US-Vertreter bei der UNO, John Bolton, aufgetreten.
Die Hauptrednerin Maryam Rajavi erklärte, das iranische Regime habe nach dem "Volksaufstand" von 2009 sein "Versöhnungspotenzial" verloren. Die jahrelangen Verhandlungen mit Teheran hätten dem Regime "nur Zeit gekauft".
Die jüngsten UNO-Sanktionen seien gut, aber nicht genug. "Wir fordern, dass Sie den Kauf von Öl und Gas von diesem Regime sofort einstellen", sagte die gewählte Vorsitzende des Widerstandsrats, an die Westmächte gewandt.
sdaPubliziert am 26.06.2010